Liquid Democracy ist eine Bezeichnung für unterschiedliche Ansätze unsere heutige Demokratie flüssiger, transparenter und flexibler zu gestalten. All diese Ansätze vereint die Möglichkeit der Delegation von Stimmen zu bestimmten Themenkomplexen, oder speziellen Themen. Das bietet die Chance sich in manchen Themenbereichen selbst einzubringen und in anderen Bereichen die eigene Stimme an andere Personen zu delegieren.
Liquid Democracy kann von Organisationen, aber auch von informellen Gruppen eingesetzt werden, um gemeinsam Ziele, Strategien, interne Regeln oder Positionen zu entwickeln und verbindlich darüber zu entscheiden. Gruppen und Organisationen können ihre Mitglieder stärker daran beteiligen, Lösungsansätze für ihre Probleme zu entwickeln und so bessere Entscheidungen treffen. Dafür bieten wir hier eine Plattform, die die beiden zentralen Liquid Democracy-Prinzipien umsetzt:
Mitglieder von Organisationen können gemeinsam Texte erstellen, über einzelne Absätze diskutieren und über den fertigen Entwurf abstimmen. Dabei kann die eigene Stimme jederzeit an ein anderes Mitglied delegiert oder direkt in Abstimmungen eingebracht werden.
Die globale Kommunikation ist durch die technische Entwicklung der letzten Jahre um vieles einfacher geworden. Im gesellschaftlichen Bereich jedoch ist noch viel zu tun. Viele Menschen engagieren sich gesellschaftlich in Organisationen, Gruppen und Netzwerken unterschiedlicher Art. Gleichzeitig sind viele Menschen unzufrieden über die Möglichkeiten sich verbindlich und im Austausch mit Anderen für die Dinge einzusetzen, die ihnen am Herzen liegen. An dieser Stelle soll Liquid Democracy ansetzen.
Kommunikation, Erfahrungsaustausch und Willensbildung in Organisationen und Gruppen finden meist über sehr verschiedene, leider oft ungeeignete Kanäle statt. Es gibt Foren, Wikis, Mailinglisten, Telefonkonferenzen und Face-to-Face Treffen. Alle diese Kommunikationskanäle sind in sehr kleinen Gruppen noch praktikabel, größere Gruppen stoßen so jedoch schnell an ihre Grenzen, was dazu führt, dass sich oft nur eine Minderheit beteiligt, oder dass die Transparenz und Übersichtlichkeit verloren geht. Tools wie Adhocracy sind speziell dafür entwickelt, auch großen Gruppen eine breite, demokratische Partizipation zu ermöglichen.